Pevekoil Ventile – Review

Die erste Meldung über die neuen Pevekoil Ventile beruhte noch auf Informationen aus diversen Foren sowie der Website des Herstellers. Da inzwischen zwei Ventile bei mir eingetroffen sind will ich hier nun versuchen, einen etwas ausführlicheren Überblick über diese Ventile zu geben. Die genauen technischen Daten sind auf den Seiten von Pevekoil zu finden (kostenlose Registrierung erforderlich).

Intro

Zumindest in Europa werden für den Pöl-Betrieb vielfach Ventile des Herstellers Sirai verwendet. Das Pevekoil-Ventil tritt an, eine preisgünstigere Lösung mit einem ähnlichen Betriebsspektrum zu bieten. Wird dieses Ziel erreicht?

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Beide Ventile sind sogenannte 3/2-Ventile mit 3 Anschlüssen und zwei Schaltzuständen. Hierbei ist ein Eingang je nach Schaltzustand mit einem der beiden Ausgänge verbunden. Die Ansteuerung erfolgt elektrisch (12/24 Volt). Stromlos ist ein geradliniger Durchgang gegeben.

Aufbau

Der Aufbau der Ventile ist ähnlich. In beiden Fällen ist die elektromagnetische Spule und elektrische Anschlüsse in einer Einheit auf die Ventileinheit aufgesetzt. Die Kabel werden geschützt über gedichtete Winkelstecker angeschlossen. 3/8-Zoll Innengewinde werden zum Anschluss der Kraftstoffleitungen über entsprechende Tüllen verwendet.

Im Vergleich zu den Sirai-Ventilen ist die Magnetspule größer. Der Zuwachs in Längsrichtung beträgt ca. 5 mm. Die Spule steht auf beiden Seiten ca. 1 cm über den Ventilkörper hinaus. Wird das Ventil, wie bei meinem Umbau, über Kopf eingebaut, so kann es hier zu Problemen bei der Montage kommen, da die entsprechenden Befestigungsprofile doch deutlich gebogen werden müssen. Normale Einbaulagen, also mit einer Befestigung nach “unten” oder “zur Seite” sind problemlos möglich.

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Die Magnetspule ist nicht wie bei den Sirais frei drehbar sondern kann nur nach Lösen der zentralen Befestigungsschraube gedreht werden. Dies ist aber schnell und unproblematisch beim Einbau zu machen.

Ventil

Das Ventil ist so aufgebaut, dass im stromlosen Zustand ein geradliniger Durchgang gegeben ist. Der Eingang ist strömungsgünstig geformt, siehe linkes Photo. Im Vergleich zu Sirai ist die Nennlichtweite von 12 mm auf 13 mm vergrößert, so dass der Druckverlust bei hohem Verbrauch oder bei Altfett etc. verringert werden dürfte.

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Die maximale Leistungsaufnahme ist höher als bei Sirai (26 Watt im Vgl. zu 13 Watt). Im Dauerbetrieb wurde eine Stromaufnahme von 2 A gemessen, also ca. 24 Watt Leistungsaufnahme. Hierdurch stehen größere Kräfte für das Umschalten des Ventils zur Verfügung. Auch die Rückstellkraft des Ventils erscheint mir etwas größer. Ein Verklemmen bzw. Verkleben des Ventils in einer Position z. B. durch Partikel oder Fettausscheidungen, wie ich es schon einmal erleben musste, wird somit besser verhindert.

Hat man Batterieprobleme (alte Batterie, kaputte Lichtmaschine etc), so kann es bei komplexen Systemen mit vielen Ventilen (in meinem Fall 4) sowie einem kritischen Fahrprofil (z. B. ausschließlich Kurzstrecke im Winter mit Licht, Heckscheibenheizung usw.) durch die stärkere Belastung der Stromversorgung zu Problemen führen. Da solch komplexe Systeme nur bei Direkteinspritzern Sinn machen, bei denen alle Ventile nur im Pölbetrieb, also nicht auf Kurzstrecke, in Betrieb sind, dürften in hier Probleme allerdings auch ohne Ventile früher oder später auftreten.

Für Common-Rail-Motoren interessant dürfte der erlaubte Differenzdruck von 3 bar sein (Sirai: 2 bar). Dies ermöglicht z. B. den Umbau eines Motors mit CP1, die einen Vordruck von ca. 2.5 bar erfordert, ohne die Ventile auserhalb der Spezifikation zu betreiben.

Die erhöhte Temperaturfestigkeit ist ebenfalls beim Einbau in CR- oder Pumpe-Düse-Motoren interessant, da dort im Rücklauf vielfach sehr hohe Kraftstofftemperaturen zu verzeichnen sind.

Fazit

Auch wenn drastische prinzipielle Unterschiede zwischen Sirai und Pevekoil nicht vorhanden sind, so wurden bei der Entwicklung des Pevekoils doch einige wichtige Dinge verbessert.

  • Der maximale Differenzdruck von 3 bar erleichtert den Betrieb in z. B. Common-Rail-Motoren
  • Die Temperaturfestigkeit macht das Pevekoil auch für moderne PD- oder CR-Motoren tauglich.
  • Das Schaltverhalten sowie die stärkere Spule führen zu verringerten Problemen beim Betrieb mit Altfett (Erfahrung von arpit, fmso).

Kurz: Beim nächsten Umbau wären auf jeden Fall Pevekoil-Ventile die erste Wahl. Die bessere Altpöleignung sowie der geringere Druckverlust zwischen Ein- und Ausgang reduzieren das Risiko von Problemen mit Altpöl. Maximaler Differenzdruck sowie erhöhte Temperaturfestigkeit sind für neue Fahrzeuge interessant. Und das für geringere Kosten!