Probleme und Loesungen – Poeleintrag

Wie hier beschrieben besitzt Pflanzenöl (Poel) im nicht vorgewärmten Zustand eine höhere Viskosität im Vergleich zu Diesel. Dies kann dazu führen, dass durch eine unzureichende Zerstäubung beim Einspritzvorgang (TDI) eine nicht ausreichend feine Zerstäubung stattfindet; entsprechende Tropfen können sich an den Zylinderwänden ablagern und gelangen über die Kolbenringe ins Motoröl. Wenn der Motor kalt ist, also direkt nach dem Starten, kann es weiterhin zur Kondensation von Poel an den Zylinderwänden kommen, dass dann ebenfalls ins Motoröl gelangt.

Im Dieselbetrieb ist in der Startphase ebenfalls ein Eintrag von (in diesem Falle) Diesel zu verzeichnen. Da Diesel bei ca. 80 Grad in den gasförmigen Zustand wechselt, gast dieser aber bei warmem Motor wieder aus dem Motoröl aus.

Pflanzenöl besitzt eine Verdampfungtemperatur, die weit höher ist, so dass ein verdampfen aus dem Motoröl nicht stattfindet. Wird über eine längere Zeit mit kaltem Poel und kaltem Motor gestartet, so kommt es zu einer Anreicherung des Poels im Motoröl. Bereits eine geringe Menge von Poel im Motoroel (10 – 20%) reduziert die Schmiereigenschaften des Oels deutlich.

Abhilfe

Aus der Problembeschreibung ist bereit erkennbar, welche Lösungsansätze für den Poelbetrieb angewendet werden:

Poel vorwaermen: Warmes Pöl zerstäubt besser als kaltes Pöl. Es kommt zu einer besserern Gemsichbildung und zu einer besseren Verbrennung. Die Gefahr, dass sich Pöl an den Zylinderwänden absetzt wird, wird verringert.

Start mit Diesel: Wie oben beschrieben ist bei kaltem Motor das Risiko sehr hoch, dass es zur sog. Polimerisation des Motoröls kommt. Bei DI Motoren wird daher der Startvorgang mit Diesel durchgeführt; eine Umschaltung auf Poel erfolgt bei warmem Motor (und dann ebenfalls warmem Pöl).

Hierfür wird ein zweiter Tank im Fahrzeug eingebaut. Zum starten erfolgt die Versorgung der ESP aus dem Dieseltank. Ist der Motor warm, so wird Kraftstoff aus dem Poeltank bezogen. Kurz vor dem Abstellen erfolgt eine Umstellung auf Dieselbetrieb. Auf diese Weise wird garantiert, dass im Hochdruckteil der ESP Diesel für den nächsten Startvorgang vorhanden ist.

Oelwechselintervall: Da ein wenn auch veringerter Eintrag von Poel ins Motoröl nie vollkommen ausgeschlossen werden kann ist es ratsam, das Intervall zwischen 2 Ölwechseln zu verringern. Hierdurch wird die max. Menge an Poel im Motoröl reduziert; die Schmierfähigkeit bleibt erhalten.

Im allgemeinen wird empfohlen, die Ölwechselintervalle zu halbieren. Dies ist aber abhängig vom Zustand des Motors, Betrieb (Stadt/AB) etc.